Im wahren Outback kommst du auf den „Gravel Roads“ nur mit einem 4WD-Camper also Geländewagen weiter.
Bundesstaaten wie Western Australia und das Northern Territory bieten sich besonders für Fahrten durchs Outback im 4WD an. Z.B. wenn man die berühmten Nationalparks wie Kakadu und Karijini oder die Kimberley Regionen besuchen möchte. Zudem kann man in South Australia und Queensland fantastische Outback-Roadtrips unternehmen
Australien hat das 9.größte Straßennetz der Welt. Fast 830.000 km Straße durchziehen den Kontinent. Nur etwa die Hälfte dieser Straßen sind geteert. Die anderen sind sogenannte „gravel- oder dirt roads“. Der Straßenbelag besteht dann aus Schotter, Sand, Kies oder ein Gemisch aus allem.
Fahren durchs Outback mit einem 4WD:
- Ein ganz besonderes Erlebnis: Das Outback mit einem Geländewagen entdecken.
- Vieles was im Outback sehenswert ist, kann man nur mit einem 4WD erreichen.
- Ein 4WD Abenteuer bedeutet, die klassische Routen verlassen und dort fahren wo sonst nur wenige unterwegs sind.
- Dort erlebt man den spektakulärsten Sternenhimmel der Welt, ohne störendes Streulich.
- Camping im Outback ist zudem noch naturverbundener als im Wohnmobil oder Hochdach-Camper!
- Bei Miet-4WD sind einige Routen jedoch gesperrt oder brauchen eine Genehmigung vom Vermieter (siehe unser PDF weiter unten: Tabu für 4WD).
- Outback-Routen die man nicht befahren darf sind in der Versicherung nicht abgedeckt.
- Ein 4WD darf dafür die Kies- & Schotterpisten des Outback befahren.
- Beim Fahrzeug und Fahrverhalten gibt es einiges zu beachten!
- Längere Schotterstraßen können anstrengend sein.
- Menschen mit Rückenproblemen oder anderen gesundheitlichen Einschränkungen sollten das bedenken!
- Mit 2WD Campern keinesfalls „Gravel Roads“ befahren.
4WD: Ein Klassiker in Australien
Farmer, Arzt und Krankenschwester, Lehrer oder Pub-Besitzer, Stockman, Rinder- Schafs- und Pferdezüchter … wer im Outback von Australien lebt kann nur einen 4WD.nutzen.
Der Geländewagen – oder „Four Wheel“ wie Australier sagen – gehört in Australien zum Straßenbild wie bei uns ein VW-Golf. Vielleicht denken viele Urlauber deshalb, nur mit ein 4WD sei es möglich Australien zu erkunden. Das ist aber nur bedingt richtig!
Vieles geht problemlos mit einem 2WD
Fahrten an der Ostküste, zwischen Cairns und Sydney oder weiter bis Melbourne, sind auch ohne 4WD problemlos möglich. Selbst nach Adelaide, über die berühmte Great Ocean Road, ist im 2WD kein Problem. All diese Strecken sind asphaltiert. Das gilt auch für die Süd-Nord Route von Adelaide nach Darwin, mit Abstecher zum Uluru (Ayers Rock).
Ein Trip an der Westküste, Richtung Süden oder Norden, kann man ebenfalls mit einem normalen Camper problemlos machen. Und selbst große Teile des Hinterlands von Victoria, New South Wales oder Queensland haben ein dichtes Netz geteerter Straßen. Für solche Touren ist ein 2WD absolut ausreichend, um eine phantastische Reise zu erleben.
Vor ein paar Jahren war das noch anders. Aber die ungebrochene Faszination für den roten Kontinents, locken immer mehr Touristen nach Down Under. Viel befahrene Schotterstraßen wurden immer öfter asphaltiert.
Wann der Geländewagen passt
„Nothing says Australia like the Outback“ sagt ein Slogan der australischen Tourismus Behörde. Und das stimmt! Wer das wahre Australien sehen möchtet, sollte auch mal durchs Outback fahren. Das lässt sich dann allerdings tatsächlich nur mit einem Geländewagen machen. Besonders viel Outback – und damit passende Routen – gibt es im Northern Territory, in Queensland und in Western Australia.
Will man Gebiete besuchen, die nur über „Gravel Roads“ erreichbar sind, kommt nur ein geländegängiger Camper in Frage. Mit solchen 4WD können dann noch sehr unberührte und einzigartige Flecken in Australien entdeckt werden. Regionen und Gebiete, die für 2WD-Camper unerreichbar bleiben!
Dazu gehören nicht nur bestimmte Routen, sondern auch Outback-Campingplätze oder Nationalparks. Dort findet man kaum noch viele Touristen, sondern nur Reisende die im 4WD unterwegs sind. Beispielsweise in der Pilbara Region:
Camping im Outback
Camping ist mit einem Geländewagen im Outback kein großes Problem. Viele Nationalparks bieten günstige Campingplätze. Anfahrten sind manchmal heiß und staubig, der Lohn aber sind atemberaubende Aufenthalte in der Natur und an Plätzen, die andere nicht erreichen.
Der Sternenhimmel in der Nacht ist atemberaubend. Kein störendes Streulicht, das sonst von Orten und Städte ausgeht. Hier sind Sterne und die Milchstraße erstaunlich gut zu erkennen. So ein Schauspiel sieht man sonst nur noch an ganz wenigen Plätzen auf der Welt.
Was man vorher wissen sollte: Camping im Outback ist aber auch etwas schlichter als im Wohnmobil oder Campervan. Die Ausstattung ist einfacher und große Küchen mit Kühlschrank und Mikrowelle gibt es nicht. Outback Camping ist deshalb eher etwas für sehr naturverbundene Menschen, ohne große Ansprüche an Luxus oder bequemes reisen.
Geschlafen wird in Zelten am Boden oder auf dem Fahrzeug-Dach. Modelle mit Schlafplätzen innen sind selten und teurer. Geländewagen mit Dusche & WC gibt es nicht. Der größte Teil des Campings findet im Freien statt. Sofern man nicht gerade auf einem Outback-Campingplatz ist, gehört dazu auch die Dusche aus dem „Solar-Shower“ und der Gang zur Natur-Toilette (Alles immer gut vergraben, um keine Tiere anzulocken!)
Fahren auf Schotterstraßen!
Was man bei der Planung bedenken sollte: Beim fahren durchs Outback, mit einem 4WD, ist nicht unbedingt die „bequemste“ Reise! Fahrverhalten und die Umstände sind anders!
Wer noch nie ein Geländefahrzeug auf Schotter gesteuert hat, sollte sich damit vorab etwas vertraut machen. Plant man eine umfangreiche Outback-Tour, ist ein Off-Road Fahrtraining vorab u.U. eine gute Idee. So ein Training kann man in Deutschland schon zu überschaubaren Preisen machen. Es macht nicht nur eine Menge Spaß, sondern erhöhen auch die eigene Fahrsicherheit.
Erfahrung ist z.B. gefragt beim Bremsen auf Schotter, Steigungen in Dünen und auf Kies, das Fahren durch Sand, Flüsse und Senken oder über Felsen.
Gehen die Routen in entlegene Regionen ist eine gewissenhafte Planung wichtig. Für ausreichend Wasser, Lebensmittel und Kraftstoff muss gesorgt sein. Informationen vorab über Streckenverlauf und Zustand der Straße sind wichtig. Bei manchen Routen müssen die lokalen Behörden über die Fahrt informiert werden.
Im Norden Australiens können zudem in der „wet season“ (Nov. – Mär) sintflutartige Regenfälle Straßen unpassierbar machen!
Bleibt der 4WD im Sand stecken, muss man unter Umständen in Gluthitze schaufeln. Steckt der Wagen endgültig fest oder ist so verkeilt, dass er aus eigener Kraft nicht mehr vorwärts kommt, kann es teuer werden.
Gut zu wissen
- Beachte die vom Vermieter vorgegebene Höchstgeschwindigkeit auf Gravel Roads: Max. 60 bzw. 80 km/h).
- Kommt dir ein „Road train“ entgegen, rechts ran fahren und warten. Diese überlangen LKWs ziehen riesige Staubwolken hinter sich her (Sicht) und wirbeln Unmengen an kleinen Kieseln auf. Sie könnten die Scheiben beschädigen!
- Mieter haften für eigene Fahrfehler!
- Schäden die durch Fahrfehler entstehen – z.B. durch Wasser, Abkippen oder Überschlag, kaputte Aggregate oder beschädigte Teile – sind nicht durch die Versicherung gedeckt!
- Outback Schotterstraßen können Hunderte von Kilometer lang sein. Solche Gravel Roads stellen an alle Mitfahrer erhöhte körperliche Ansprüche. Oftmals ist es heiß und trocken. Viel Staub wird aufgewirbelt, vom eigenen, entgegen kommenden oder voraus fahrenden Fahrzeugen.
- Es werden Waschbrett bzw. Wellblechpisten befahren. Hier verlaufen dicht hintereinander liegende Mini-Bodenwellen quer zur Fahrtrichtung. Ein sehr ruckelige Fahrt, die über Stunden gehen kann. Tipp: Diese Strecken sind NICHTS für Personen mit Rückenproblemen, Bandscheibenvorfällen oder anderen gesundheitlichen Einschränkungen!
Tabu für Miet-Geländewagen
Selbst mit einem Miet-4WD dürfen, ohne Vermieter-Genehmigung, nicht alle Outback-Routen befahren werden. Manche haben die Vermietern komplett ausgeschlossen.
Dazu gehören u.a.:
Western Australia: Canning Stock Route / Lennard River Gorge Road / Gibb River-Kulumburu Rd, ab Drysdale River / Gunbarrel Highway.
Queensland: Frazer Island / Old Telegraph Road.
Northern Territory: Bing Bong / Boggy Hole / Mainoru Road / Lost City / teilweise: Litchfield Daly Railroad Rd. (NT)
Eine vollständige Übersicht kann in unserem PDF 4WD-Beschränkungen Apollo-Britz-Red Sands betrachtet oder herunter geladen werden (optimal im Chrome Browser). Wir beraten gerne.
Gravel Roads: Schlechte Karten für 2WD-Camper
Klassische 2WD Campern dürfen „Gravel Roads“ nicht befahren. Die Vermieter haben dazu klare Vorgaben. Einzig unbefestigte Zufahrten – z.B. zu Campingplätzen oder privaten Grundstücken – können auch 2WD Campern nutzen. Dabei dürfen sie eine maximale Länge (wie in den Terms & Conditions) nicht überschreiten.
Das sollte man sich nicht schön reden. Einen 80 km langen Kiesweg zur Anfahrt zum Campingplatz zu erklären, lassen Vermieter nicht gelten. Distanzen zwischen 500 m und 12 km sind, je nach Vermieter erlaubt.
Wer trotzdem kilometerlange Kies- oder Schotterwege befährt, kann im Nachhinein eine Rechnung für eine Instandsetzung erhalten. In den Bedingungen (T&C) sind solche Strecken für 2WD Camper grundsätzlich ausgeschlossen!
Normale Camper sind für solche Straße einfach ungeeignet. Stoßdämpfer, Radlager, Unterboden und Lenkung werden deutlich härter belastet. Bleche und Lack werden u.U. durch Steinschlag beschädigt. Selbst wenn solche Schäden für Laien nicht auf den ersten Blick erkennbar sind.
Vermieter kennen die Tricks
Mit einer simplen Fahrzeug Wäsche kann man kaum alle Spuren eines Outback-Abstechers beseitigen. Vermieter haben seit jahrelange Erfahrungen und wissen worauf zu achten ist. Sie kennen alle Ecken, die nach der Rückgabe verraten ob über Schotterpisten gefahren wurde. Der rote Sand verteilt sich in kleinste Ritzen und Winkel des Fahrzeugs. Kleine Beulen am Blech und Unterboden, zeugen ebenfalls von Outback Touren.
Das gilt natürlich nicht nur für Camper sondern auch für Miet-PKWs ohne 4WD!
Update: Inzwischen sind Camper auch mit „Trackern“ ausgestattet, sodass Vermieter ggf. nachvollziehen können, welche Straße man befahren hat!
Wann ein Geländewagen Nachteile hat
Der Geländewagen ist perfekt wenn es ins Outback geht. Sollte die Reise aber nur über asphaltierte Straßen führen, ist der 4WD keine gute Lösung. Der Verbrauch ist bei ständiger Höchstgeschwindigkeit höher.
Im 4WD gibt es zudem sehr viel weniger Platz als in Campervans und Wohnmobilen. Geländewagen sind daher nicht unbedingt ideal für Reisende mit viel Gepäck. Den Platz braucht zum großen Teil die Ausrüstung. Da bleibt wenig für große Taschen oder Koffer übrig.
Zudem ist es nicht jedermanns Sache, zum schlafen täglich ein Zelt am oder auf dem Fahrzeug aufzubauen. Bei den meisten Modellen ist das aber notwendig.