Australiens Schlange – Spinne – Dingo

Tiere an Land in Australien

Wie gefährlich sind sie wirklich

Das fast unberührte australische Outback ist weltweit berühmt. Es macht Australien zu einem faszinierenden Land voller Facetten. Soviel Platz und verschiedenste Ökosystemen bieten der Natur viele Möglichkeiten ganz besondere Tierarten zu entwickeln. Manchen treten wir allerdings nur mit sehr gemischten Gefühlen gegenüber.

Aber so wie es manchmal in den Medien oft dargestellt wird, ist es nun auch nicht. Nicht alles in Australien will gleich zubeißen stechen oder vergiften. Und natürlich muss nicht jeder Schritt und Tritt genau überlegen werden. Aber ein paar Verhaltensregeln (am Ende der Seite) sollte man beachten. Mit den folgenden aufgeführten Tieren kommst du meist nur in Berührung, wenn du sie im Zoo besuchst.

Übersicht

  • Wahr ist, Australien hat einige der giftigsten Tiere der Welt. Urlauber die auf klassischen Routen unterwegs sind werden sie allerdings kaum zu Gesicht bekommen.
  • Schlangen. Sie haben eigentlich mehr Angst vor dir als du vor ihnen.
  • Sie sind meist sehr scheu. Bisse verhältnismäßig selten und kommen fast immer nur bei falschem Verhalten gegenüber den Tieren vor.
  • Giftige Spinnen: Trotz vereinzelten Vorfällen seit Jahren keine Todesfälle.
  • Inzwischen gibt es ein weites Netz von Stationen mit Seren und Gegengiften bei Schlangen oder Spinnenbiss.
  • Manchmal unterschätzt: Der Dingo (Wildhund).
  • Richtiges Verhalten und ein paar grundsätzliche Dinge beim Reisen durch Australiens Natur am Ende der Seite.

Nicht jedermanns Sache: Schlangen

Tatsächlich leben einige der giftigsten Schlangen der Welt in Australien. Zum Beispiel der Inlandtaipan. Diese Schlange lebt jedoch vornehmlich in den heißen Wüstenregionen des südwestlichen Queensland, in Teilen New South Wales und South Australia.
Taipan

AllenMcC., Coastal-Taipan, CC BY-SA 3.0

Der Inlandtaipan ist ein sehr scheues Tier. Das sich ein Mensch nähert bemerken sie alleine schon durch die Erschütterung des Bodens beim gehen. In der Regel fliehen sie dann sofort. In den letzten 10 Jahren gab es ganze 3 Todesfälle.

Deutlich aggressiver sind Braunschlangen (Brown Snake, King Brown Snake) und Tigerotter (Tiger Snake) Ihr Gift kann tödlich sein, wenn ein Biss nicht schnell behandelt wird. Krankenhäuser, die in Regionen liegen in denen diese Art vorkommt, haben sich allerdings auf die möglichen Bisse eingestellt und passende Gegengifte vorrätig.

Brown Snake

Nach Angaben des Statistischen Büros Australiens kamen in den letzten 18 Jahren 25 Menschen durch Schlangenbisse ums Leben. Dabei wurde festgestellt, dass die meisten Vorfälle durch Provokation der Schlangen durch erwachsene Männer erfolgte.

Hochgerechnet gibt es ca. 1,3 Fälle pro Jahr. Umgelegt auf 25 Millionen Einwohner und die rund 8,5 Millionen Besucher, die jährlich Australien besuchen, ist die Chance auf einen Hauptgewinn im Lotto sehr viel höher.


Extrem unbeliebt: Spinnen!

Es gibt verschiedene Arten von Spinnen in Australien. Allerdings stellen nur zwei davon eine wirkliche Gefährdung des Menschen dar. Die Trichternetzspinne (Sydney funnel web spider) und die Rotrückenspinne (Redback spider).

Die Sydney-Trichternetzspinne kommt in und um Sydney vor. Einem solchen Exemplar beim Besuch der Stadt zu begegnen ist, unter normalen Umständen, allerdings äußerst selten. Sie bevorzugt feuchte und kühlere Umgebung. Verbirgt sich daher vornehmlich im Schatten unter Steinen oder im Erdreich.

Ein Biss könnte zwar tödlich sein, aber es gibt schon sehr lange ein Gegenmittel. Seit 1981 ist es daher, trotz mehrerer Menschen die gebissen wurden, zu keinen Todesfällen mehr gekommen.

Sydney funnel-web spider

Die Rotrückenspinne ist sehr auffällig und nicht aggressiv. Männliche Tiere für den Menschen ungefährlich. Der Biss des Weibchens kann allerdings schmerzhaft sein. Seit Beginn der Aufzeichnung (1954) wurden keine Todesfälle gemeldet.

Red Back Spider

Die Redback kommt überall in Australien vor. Das Tierchen liebt allerdings auch die Nähe zu menschlichen Niederlassungen. Besonders gerne lässt sie sich in engen Spalten, Ecken oder unter Gegenständen nieder. Wenn sie sich bedroht fühlt oder Gefahr für Netz und Nachkommen besteht, versetzt sie das verständlicherweise in Bisslaune.

Nach einem Biss dauert es jedoch bis das Gift zu wirken beginnt. Es bleibt dadurch Zeit ein Krankenhaus oder Arzt aufzusuchen

Bei einem Spinnenbiss vor allem Ruhe bewahrt werden. Die Behandlungsmethoden sind sehr weit fortgeschritten und können in Australien vielerorts durchgeführt werden. Von der giftigsten Spinne der Welt, der Sydney Funnel Spider, werden zwar jährlich ca. 30 – 40 Menschen gebissen aber seit 1981 ist es zu keinen Todesfällen mehr gekommen. Inzwischen verfügen Krankenhäuser über wirksame Seren.


Wissenswertes & Vorbeugung

  • Wer echte Australier erlebt hat, wie gelassen sie auf giftige Schlangen oder Spinnen reagieren, bekommt schnell mit, dass sowas in Down Under kein besonders „großes Ding“ ist.
  • Vermeide Spaziergänge durchs Unterholz oder auf unübersichtlichen Wegen in Wälder und durch hohes Gras.
  • Spaziergängen durch die Natur, am besten nur in knöchelhohen, festen Schuhen. Offene Sandalen aber vor allem Flip-Flops sind völlig ungeeignet !!!
  • Vor dem benutzen von Toiletten auf Rast- und Campingplätzen, in Hotels, Restaurants oder Cafès kurz die Toilettenbrille anheben. Besonders in ländlichen Gegenden.
  • Kleidung nicht auf den Boden schmeißen – besser hoch lagern und vor dem Anziehen kurz ausschütteln.
  • Schuhe ebenfalls immer kurz ausschütteln. Vor allem wer am Strand war oder Schuhe auf Camping- oder Rastplätzen außerhalb des Fahrzeugs gelassen hat.
  • In Spalten oder Hohlräume greifen, in die man vorher nicht hineinsehen kann, sollte man vermeiden.
  • Auf „spektakuläre Selfies“ mit australischen Wildtieren, sollte verzichtet werden!

Unterschätzt: Dingos!

Dingo auf Fraser Island

Dingos – in Australien lebende Wildhunde – gehören zu den Tieren denen man tatsächlich mit Vorsicht begegnen sollte. Ihre dem Haushund ähnliche, manchmal sogar „niedliche“ Erscheinung sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich hier um wilde Tiere handelt. Sie sind ständig auf der Suche nach Beute bzw. etwas essbarem.

Bisher ist es zwar zu keinen Todesfällen bei Erwachsenen* gekommen aber in den letzten 10 Jahren kam es zu 6 Angriffen mit teils schweren Verletzung. Vor allem auf der bei Touristen beliebten Insel K’gari (vormals Fraser Island), lebt eine Population von ca. 200 Tieren (Stand 2015).

Hier gab es in den letzten Jahren drei Angriffe auf Touristen. Nach Angaben der Insel-Rangern sind die Attacken allerdings auf Fehlverhalten der Menschen zurück zu führen. Füttern oder anlocken der Tiere ist strengstens verboten! Nach Angaben der Behörden wird es jedoch immer wieder versucht, vermutlich um „ganz besondere Urlaubsfotos“ zu machen.

*Ausnahmen: 2001 ein 9 jähriger auf K’gari und das 2 Monate alte „Baby Chamberlain“, das 1980 am Uluru von einem Dingo verschleppt und getötet wurde. Die Leiche wurde nie gefunden. Die Vorfälle waren Stoff für viele Bücher und Filme, u.a. dem beeindruckenden Film mit Meryl Streep in „A cry in the dark“ Deutscher Titel: Ein Schrei in der Dunkelheit

Aktualisiert am: 22.06.2023

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