Tipps zur Etappenplanung: Eine Camperreise durch Australien zu planen ist eine spannende und aufregende Sache. Man beschäftigt sich mit Land, Klima und dem Camper, was die Vorfreude zusätzlich steigert. Unter Umständen kann es jedoch auch schwierig sein alle Wünsche unter einen Hut zu bekommen. Oft gibt es mehr zu entdecken, als die Zeit es eigentlich zulässt.
Denn eines wird oftmals schnell unterschätzt: Die Größe des Landes und die Entfernungen in Australien.
Tipps zur Etappenplanung
Tagesetappen richtig einschätzen
Die oben verlinkten Seiten zu den Entfernungen geben zwar einen guten ersten Eindruck, doch solche Angaben sind sehr theoretisch. Die tatsächlichen Dimensionen spiegeln sie kaum wider. Regionale Unterschiede, je nach Bundesstaat, spielen zudem eine wichtige Rolle.
Damit ist gemeint, dass es ein Unterschied macht, ob ihr 500 km in Westaustralien oder an der Ostküste fahrt. In Western Australia gibt es oft nur eine Tankstelle auf 100 km. Auf gleicher Länge in Victoria können es aber 10 Stück sein!
Deshalb hängt die sinnvolle Länge einer Tagesetappe, vor allem davon ab durch welche Region ihr reist. Beispiele für gute Tagesetappen nach Regionen*:
- 120 – 200 km: Südosten (New South Wales & Victoria).
Es gibt auf kurzen Abschnitten sehr viel zu sehen und entdecken. Viele spontane Stopps sind möglich. - 150 – 300 km: Queensland und Hinterland Ostküste.
Man muss die Hauptstrecke häufig verlassen, um besonders beliebte Plätzen an der Küste oder im Hinterland zu erreichen. - 200 – 350 km: Norden und Red Center (Northern Territory, Nord Queensland): .
Hier liegen große Entfernungen zwischen klassischen Highlights und Nationalparks. - 250 – 400 km: Nordwesten (nördliches Western Australia): .
Die Distanzen zwischen den Sehenswürdigkeiten sind hier am größten. - 150 – 200 km: Südwesten (südwestliches Western Australia).
Die Küste südlich von Perth und das Hinterland. Hier sind viele spontane Stopps möglich.
*Vorschläge für durchschnittliche Kilometerleistung pro Tag mit einem Camper.
Alles anders als in Europa
Eine Tour im Camper durch Australien ist mit Urlaub in Europa kaum vergleichbar. In Australien kommen schnell ein paar Tausend Kilometer zusammen. An Deutschlands Küste oder in Südfrankreich legt man häufig nur einige hunderte Kilometer zurück.
In Europa wird meist nur ein Campingplatz angesteuert und hier dann ein Großteil der Ferien verbracht. In Australien ist das nicht die Regel. Dort legen Urlauber große Strecken zurück, um die Highlights des Landes zu besuchen! Der Stellplatz wird meist täglich gewechselt. Nur an besonders schönen Plätzen halten sich die Camper auch mal ein paar Tage auf.
Höchstgeschwindigkeit
Auf Australiens Landstraßen könnt ihr nicht mit Vollgas unterwegs sein. Mehrspurige Autobahnen gibt es nur rund um die Großstädte. Das Tempolimit liegt zwischen 100 -110 km/h je nach Bundesstaat. Im Northern Territory können auch mal 130 km/h erlaubt sein. Solche Geschwindigkeiten sind ist aber kaum durchgehend möglich.
Wie bei uns sind zwar auch Baustellen ein Grund aber häufiger unübersichtliche Streckenabschnitte. Warnschilder vor Wildwechsel (die man wirklich beachten sollte) oder langsame Trucks verzögern ebenfalls. Natürlich aber immer mal wieder auch kleinere Orte oder Siedlungen, in denen dann 50 km/h vorgeschrieben ist.
Ein kontinuierliche Durchschnittsgeschwindigkeit von 90 oder gar 100 km/h sind in Australien über längere Strecken kaum zu halten.
Außerdem wollt ihr ja auch etwas vom Land entdecken und nicht nur durch die Landschaft “rasen”! Selbst bei bester Planung, habe ich immer wieder unzählige, ungeplante Stopps auf meinen Touren eingelegt. Manchmal war es ein besonders schöner Ort, ein gemütliches Café am Straßenrand oder eine besonders beeindruckende Aussicht von einem Lookout. Die Gründe für einen kurzen Stopp, sind so vielfältig wie häufig.
Daher ist unser Tipp zur Etappenplanung: Kurze Stopps einkalkulieren, bzw. genug Zeit für spontane Unterbrechungen einplanen. In der Summe können sie sich schnell zu einigen Stunden addieren.