Mein “Roadtrip durch Australien” führte mich nun weiter auf dem südlichen Highway, aus dem Kakadu National Park hinaus. Die nächste Station: Katherine.
Hier kann man günstig tanken und und sich mal wieder ausgiebig mit Proviant versorgen. Direkt am Stuart Highway, der hier mitten durch das Stadtzentrum führt, liegt ein großes Shopping Center. Aber das beste ist, das hervorragende “Visitor Centre” in direkter Nachbarschaft.
Nitmiluk National Park
Auf meine Frage was ein “Must See” der Gegend sei, kam sofort die Antwort: Die “Gorges” im Nitmiluk National Park. Sie können mit einem Boot für ca. 96,- AUD (2 Stunden) oder mit dem Kanu (halber Tag in der Gorge) für 84,- AUD pro Person, erkundet werden. Teilen zwei Personen sich ein Kanu zahlt man 69 AUD/p.P. (Stand: Season 2018/19)
Selbstverständlich gibt es noch viele andere und längere Touren oder andere Attraktionen. Aber das waren die zwei Möglichkeiten die für mich in Frage kamen. Nach kurzer Fahrt erreichte ich den Nitmiluk Gorge Caravan Park. Dieser Campingplatz ist fantastisch. Einerseits recht günstig, andererseits eine tolle Location mit super schönem Pool. Außerdem überzeugten mich die sehr guten Bewertungen. Im Caravan Park gab es ebenfalls ein kleines Visitor Centre, wo ich später direkt meine Kanutour für den nächsten Tag (13:00 – 17:30 Uhr) buchte.
Mein Bedarf an Bushwalking war vom Kakadu Nationalpark noch mehr als gedeckt. Sicherlich gibt es auch hier im Nitmilku Nationalpark sehr schöne Touren, die man sich gönnen sollte, falls man etwas länger bleibt. Beispielsweise gibt es nur 900 m vom Visitor Centre/Campingplatz eine exzellente Aussichtsplattform. Von hier hat man einen atemberaubenden Blick und kann einen traumhaften Sonnenuntergang erleben.
Die Kanu Tour
Am folgenden Tag ging es also zum Anleger des Kanu-Vermieters. Im Prospekt wird der “half day canoeing trip” zwar mit einem “moderaten Fittnesslevel” als Voraussetzung beschrieben, dennoch hatte ich ganz schön zu kämpfen. Sowohl gegen den Wind, als auch gegen die Strömung des Flusses. Und dabei bin ich wahrlich nicht unsportlich.
Nehmt aber unbedingt Sachen zum Schwimmen mit. In den Gorges selber wird wohlweislich davon abgeraten zu schwimmen, da im Februar dort noch das letzte Salzwasserkrokodil raus gefischt wurde. Außerdem leben jede Menge Süßwasserkrokodile in der Schlucht. Ich konnte sie während meiner Fahrt im Kanu bestens beobachten, wie sie lässig am Flussufer auf einem Baumstamm liegen und sich in der Sonne entspannen.
Aber es gibt in der “dritten Gorge” nach ca. 2/3 der Strecke einen kleinen “versteckten” Pfad zu einem schönen Pool in dem man sich nach möglichen Strapazen der Kanutour erholen und vor allem abkühlen kann.
Katherine
Am Abend ging es weiter zum Manbulloo Caravan Park, etwas südlich von Katherine. Eine sehr idyllische Farm vor den Toren Katherines, umfunktionierte zum Campingplatz. Hier gibt es für kleines Geld (28,- AUD) sogar “powered sites” (Platz mit Stromanschluss) für den Camper.
Während meiner Kanutour bekam ich noch den Tipp die Edith Falls zu besuchen. Sie liegen ca. 45 min mit dem Camper, nordwestlich von Katherine. Doch bevor ich mich dahin auf den Weg machte, sollte noch ein kurzer Abstecher zu den Hot Springs in Katherine dazukommen. Sie sind kostenlos und für alle Besucher frei zugänglich. Am Montagmorgen als ich sie besuchte, hatte ich die kristallklare und Badewasser warme Lagune ganz für mich alleine.
Edith Falls
Meine nächste Nacht verbrachte ich auf dem Campingplatz Leiliyn Campground, direkt bei den Edith Falls. Recht minimalistisch aber sehr schön und besonders günstig (12,50 AUD). Allerdings ist hier der Handyempfang gleich null und eine Campingküche sucht man vergebens. Dafür gibt es ein paar BBQ-Stationen die ich natürlich ausprobieren musste.
Den Bushwalk zu den oberen Pools, der insgesamt 2,8 km lang ist, kann ich nur empfehlen. Allerdings startet er recht fies, mit einem sehr steilen Anstieg.
Kurze Unterbrechung und Top Service von Apollo
Mein eigentlicher Plan war nun, die Reise direkt am nächsten Tag Richtung Westen fortzusetzen. Während der Fahrt bemerkte ich allerdings, in bestimmten Situationen ein etwas ungewöhnliches Fahrverhalten. Da mir nun ja eine recht lange Fahrstrecken bevorstanden – ohne regelmäßig durch größere Ortschaften zu kommen – entschied ich mich für einen kurzen Stopp bei einem Mechaniker in Katherine. Natürlich kontaktierte ich zunächst Apollo telefonisch.
Durch die Unterstützung des Apollo Customer Service, bekam ich sehr kurzfristig einen Termin. Die beiden Vorderreifen mussten getauscht und anschließend die Spur neu eingestellt werden. Insgesamt nahm das ganze jedoch den Großteil des Tages in Anspruch und ich entschied mich nun noch eine weitere Nacht in Manbulloo zu verbringen.
Vom Northern Territory ins Western Australia
Am nächsten Tag ging es, nach einem kräftigen Camperfrühstück – natürlich mit Vegemite-Toast – früh am Morgen auf den National Highway No. 1, Richtung Westen und damit der Küste entgegen. Etwas mehr als 1.500 km bis nach Broome lagen jetzt vor mir.
Auf dem Weg gibt es allerdings noch ein ganz besonderer “Grenzübertritt”. Der Quarantäne Checkpoint zwischen dem Northern Territory und Western Australia, der tatsächlich etwas an eine Grenzstation erinnert. An diesem Übergang wird man äußerst freundlich aber auch sehr nachdrücklich, von den Quarantäne-Beamten darum gebeten alle Lebensmittel zu entsorgen, die unter die Quarantäne Bestimmungen fallen.
Bei mir musste leider einiges an frischen Veggies (Gemüse), Fruits und leider auch mein Honig dran glauben. Im Gegenzug bekommt man allerdings 1,5 Stunden (Zeitverschiebung) auf der Uhr geschenkt, sobald man Western Australia betritt 😉
©Fotos: Luke Hopf / MCA