Kenn man die Dimensionen in Australien etwas, kann das bei der Routen Zeitplanung und Vorbereitung einer Camperreise helfen. Denn nackte Zahlen können kaum wiedergeben, was sie in Down Under wirklich bedeuten.
Routen & Zeitplanung
Wer noch nie in Australien mit einem Camper längere Strecken bereist hat, kann das u.U. etwas unterschätzen. Dazu hier von uns ein paar Vorschläge für die Zeitplanung von beliebten Strecken.
Dabei ist hier nicht das Ziel nur einfach möglichst schnell von A nach B zu kommen. Zweck ist natürlich die schönsten Punkte entlang dieser Routen auch zu entdecken und zu erleben:
Von | Nach | Entfernung | Optimal | Minimum. |
---|---|---|---|---|
Melbourne | Sydney | 1.100 km | 10 - 14 Tage | 7 Tage |
Sydney | Cairns | 2.800 km | 4 - 6 Wochen | 14 Tage |
Cairns | Darwin | 2.850 km | 3 - 4 Wochen | 14 Tage |
Darwin | Perth | 4.500 km | 5 - 7 Wochen | 4 Wochen |
Perth | Adelaide | 2.700 km | 3 - 4 Wochen | 10 Tage |
Melbourne | Darwin | 3.800 km | 5 - 7 Wochen | 3 Wochen |
Alice Springs | Uluru (& zurück) | 900 km | 4 - 10 Tage | 2 - 3 Tage |
Dazu sollte man allerdings bedenken, dass 300 km Fahrt auf einer deutschen Autobahn oder Fernstraße, keinesfalls mit 300 km auf einer australischer Landstraße vergleichbar sind. Verbindungsstraßen zwischen den Großstädten, die ähnlich europäischen Autobahnen wären, sucht man in Australien vergebens.
Das Australische Straßennetz
Zwar haben sehr befahrene Strecken (rund um die Großstädte) auch mal vierspurige Abschnitte.
Sie können in Perth, Sydney, Melbourne und Brisbane sogar auch mal 6- oder 8-spurig sein. Der Rest aber – gefühlte 99% – sind zweispurigen Landstraßen …
… und im Outback sogar nur noch Schotterpisten (Gravelroads).
Solche Straßen ziehen sich durchs ganze Land. Wie z.B. der Stuart Highway der vom Northern Territory nach Südaustralien, mitten durch den Kontinent führt.
Auf diesen Landstraßen sollte man sich zudem darauf einstellen, dass immer wieder einmal Wild- und Farmtiere unvermittelt auftauchen. Wie hier, auf dem Stuart Highway, können das Pferde aber auch Kühe, Schafe oder natürlich Kängurus und Emus sein.
Und natürlich gibt es auf diesen Straßen auch immer Tempolimits. Sie liegen zwischen 80 – 130 km/h.
Um besser einschätzen zu können wie groß die Entfernungen tatsächlich sind und um bei der Routen Zeitplanung etwas zu helfen, vergleichen wir sie mit bekannten, europäischen Strecken.
Vergleich Entfernungen
Zwischen australischen Orten die über mindestens eine Niederlassung für Camper, Wohnmobile und 4WD verfügen. Dazu im Vergleich europäischen Routen (ohne Abstecher oder Umwege).
- 1.000 km SYDNEY – MELBOURNE
1.025 km Flensburg – Zürich - 900 km ALICE SPRINGS – ULURU (ehemals Ayers Rock) und zurück
910 km Hamburg – Paris - 1.880 km BROOM – DARWIN
1.900 km Kopenhagen – Rom - 2.700 km SYDNEY – CAIRNS
2.800 km Berlin – Lissabon - 3.750 km MELBOURNE – DARWIN
3.650 km Berlin – Beirut (Libanon) - 4.000 km CAPE TRIBULATION* – MELBOURNE (Küstenroute)
3.910 km Helsinki (via Talin/Estland) – Madrid
*um Cape Tribulation zu besuchen kann ein Fahrzeug im rd. 150 km südlich gelegenen Cairns abgeholt werden.
Kilometer-Aufschlag einrechnen
Zur geplante Strecke, kommen immer noch einige Kilometer dazu. Die meisten australischer Sehenswürdigkeiten, liegt nicht direkt am Highway. Dazu muss man die Hauptstrecke immer wieder mal verlassen um sie zu besuchen. Dabei kommen, wenn man den Hin- und Rückweg rechnet, einige Kilometer zusammen. Etwa 20% – 30% Aufschlag sollte man auf die Gesamtstrecke rechnen.
Zeit richtig einschätzen
Das eine sind die Entfernungen, das andere „die Zeit“. Mit einem Durchschnitt von 80 oder 90 km/h zu kalkulieren ist realitätsfern. Australische Straßenverhältnisse lassen das nur sehr selten zu. An der Ostküste können kleinere Ortschaften, große Trucks und Überlandbusse (Greyhound) die Fahrt verlangsamen. Nicht immer kann man sofort langsamere Fahrzeuge überholen.
In New South Wales und Victoria ist zudem der Straßenverlauf an der Küste sehr kurvenreich (z.B. an der Great Ocean Road).
Sehr häufig ist man es jedoch selbst, der den Durchschnitt drückt! Es gibt einfach zu viel zu sehen! Super viele Fotomotive bieten sich an oder wunderschöne Landschaften, deren ganze Schönheit man ja auch in Ruhe anschauen möchte.
Solche Stopps sind kaum vorhersehbar und sollten es auch nicht sein. Denn genau das ist es ja, was eine Reise im Camper so besonders macht. Die Möglichkeit jederzeit anhalten zu können um den einzigartigen Moment zu genießen.
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