Australien: Krokodil – Qualle – Hai

Australien: Tiere im Meer und an den Küsten

Wie sind die Gefahren wirklich

Australien hat eine traumhafte Wasserwelt. Tolle Strände, schöne Flüsse und wunderbare Seen. Aber wie ist es mit den Gefahren aus diesen Gewässern? Wer den Nervenkitzel „liebt“ stürzt sich einfach und ohne Informationen vorab in die Fluten. Alle anderen, sind mit nur etwas Grundwissen schon sehr gut vorbereitet.

Tipp

  • Achte auf lokale Hinweise: Hinweisschilder, Visitor Centre, Campingplätze und Australier vor Ort
  • Wo schwimmen im Meer nicht möglich ist, werden immer Alternativen angeboten.

Krokodile im Norden

Die gute Nachricht: Mit nur wenigen und sehr, sehr einfachen Vorsichtsmaßnahmen ist die Gefahr gebannt. Zum Beispiel: NICHT DORT SCHWIMMEN wo SCHILDER davor warnen! Ja, so einfach kann es manchmal sein.

Wer die Essensglocke für Krokodile läuten möchte, geht am besten gleich dort ins Wasser, die dafür bekannt sind ein Lebensraum der Tier zu sein.

In Australiens Norden in der Dunkelheit schwimmen gehen, einen Angelhaken von einer Uferböschung lösen oder das Camping-Geschirr am Flussufer spülen. Alles sehr schlechte Ideen, wenn es an Gewässer erfolgt, in dem bekannterweise Krokodile leben.

Und im nördlichsten Teil des Landes ist es keinesfalls eine „Mutprobe“ durch einen Fluss zu schwimmen, sondern lebensmüder Leichtsinn. Das alles waren Situation, die in den letzten Jahren tatsächlich zu tödlichen Unfällen mit „Crocs“ in Australien führten.

Australien: Warnhinweis vor Krokodilen im Kakadu Nationalpark


Saltie & Freshie: Zwei Arten von „Crocs“

Zwei Arten kommen vor. Das Australien-Krokodil (Süßwasserkrokodil). Von Australiern auch liebevoll „Freshie“ genannt. Es hält sich nur im Süßwasser auf, also in Flüsse & Seen. Das zweite ist das Salzwasserkrokodil, entsprechend „Saltie“ in der australischen Umgangssprache.

Beide Arten sind nur im tropischen Norden heimisch. Freshies in Seen und Flüssen. Salties allerdings auch an den Küstenabschnitten der australischen Tropen. Etwa von Mackay, hinauf bis Cape York und weiter entlang der Küste Queensland über das Northern Territory und Western Australia.

Süßwasserkrokodile sind nicht so aggressiv wie Salzwasserkrokodile und deutlich scheuer. Von unprovozierten Angriffen gibt es seit Jahren keine Meldungen. Allerdings verteidigen die Tiere – wer kann es ihn verdenken – ihren Nachwuchs wenn sie eine Bedrohungslage spüren.


Salties: Warnungen beachten!

Salzwasserkrokodile spielen dagegen in einer andere Liga. Ihr Instinkt lässt sie nach allem schnappen was sich bewegt und nach einer Mahlzeit aussieht. Bis Mitte der 1970er Jahre wurden sie fast ausgerottet, bis Artenschutzabkommen es schafften, dass sich ihre Population erholt und vervielfacht.

Sie leben, wie der Name fälschlicherweise vermuten lässt auch im Süßwasser. Ihr Lebensraum ist in Flussmündungen und Mangrovensümpfe, die im nördlichen Australien relativ häufig vorkommen.

Krokodil im Mangroven Sumpf in Australien

Salties können zudem weit in Flüsse hinein schwimmen. Auf diesen Umstand weisen die Warnschilder hin, die an Flussufern und Seen aufgestellt sind. Abgesehen als exotisches Fotomotiv, sind sie allerdings eine echte WARNUNG! Hier bleibt man am besten etwas abseits und erspart sich, das Fisch- und Fleisch-Barbecue direkt am Ufer.


Würfelquallen oder Jellyfish

Wesen aus einer anderen Welt?

Qualle (Jellyfish) im Meer

Das Problem mit Quallen ist, dass fast alles was der Normalbürger darüber weiß, eigentlich nur Horrorgeschichten aus medialen Quellen sind. Wie vieles, was bei Menschen Ängste auslöst, werden sie gern benutzt um Auflagen und Einschaltquoten zu steigern oder für Klicks im Netz zu sorgen.

Hört man solche „Nachrichten“, bekommt man beim Gedanken an Baden in Australien schnell ein ungutes Gefühl. Alles was bedrohlich wirkt und dem Mensch unbekannt ist bzw. worüber er kaum Informationen hat, verursacht naturgemäß ein Unbehagen.

Kein Problem haben wir hingegen, durch eine Stadt zu laufen oder uns ins Auto zu setzen. Wir kennen die Umstände sehr gut, wissen um die möglichen Gefahren und entwickeln unsere eigene Einschätzung der Sicherheit. Leider versagt diese jedoch regelmäßig, bei etwas so unbekanntem wie dem Jellyfish.

Und das, obwohl das Risiko durch Gewalt oder Unfall Schaden zu nehmen, in einer Stadt hundert mal höher ist. Wir haben einfach zu wenig eigene Erfahrungswerte. So stützen wir uns häufig nur auf die Informationen, aus manchmal zweifelhaften Quellen.


Fakten zum Jellyfish in Australien:

  • Der letzte tödliche Unfall liegt 10 Jahre (2007) zurück. Seit den 1970er Jahren gab es im ganzen 11 tödliche Fälle in australischen Gewässern.
    Update: 2016 sollen zwei französische Touristen (74 & 76 Jahre) durch Irukandji Jellyfische ums Leben gekommen sein. Ist jedoch nicht bestätigt worden und bisher eine Hypothese der Medizinern.
  • Meeresbiologen kennen die Tiere inzwischen sehr gut und liefern recht genaue Vorhersagen über Verhalten, Vorkommen, bzw. wo und wann sie auftreten.
  • Saison für Quallen sind Oktober bis Mai, rund um Australiens Nord- und Nordostküste (Broome über Darwin bis etwa Gladstone /QLD)
  • Der Irukandji Jellyfish ist recht selten in Nordaustralien. Zwischen 1985 und 1997 (12 Jahre) waren 83% der Kontakte in QLD, 9% im NT und 8% in WA. Zu 81% waren die Vorfälle am Nachmittag.
  • Wirkungsvolle Schutzmaßnahmen sind seit Jahren im Einsatz und werden weiter ausgebaut.
  • Dazu gehören mehrsprachige Warnschilder – meist mit Essigflaschen für die Erste Hilfe – Quallennetze – detaillierte Vorhersagen über die Medien – Strände mit ausgebildeten Rettungsschwimmern (Lifesaver) und eine gute medizinische Versorgung.
  • Australiens Behörden und Touranbieter bauen seit Jahren den Schutz für Besucher und Bewohner aus.
  • Schnorchel und Tauchangebote finden zu Zeiten und in Regionen statt die als quallenfrei gelten. Verantwortungsvolle Anbieter bieten Ganzkörper-Schwimmanzüge (Stinger-Suits) auch beim Schnorcheln an.
  • Orte in denen das baden im Meer nicht empfohlen wird, haben meist große, attraktive Badelandschaften (Lagoons) an den Küstenpromenade errichtet.
  • Jellyfische sind kein australisches Phänomen, sondern weltweit verbreitet. Sie leben in nahezu allen warmen Gewässern und kommen selbst vor der Küste von Wales (U.K.) und im Mittelmeer vor.

Es ist nachvollziehbar, dass die Gefahr immer wieder für Unwohlsein sorgt. Letztlich ist es aber vor Ort ein sehr überschaubares Risiko.


Der Klassiker zum Schluss:

Haie

Wenn es um Gefahren in Australien geht, darf der Hai in keiner Auflistung fehlen. Und auch wenn es tatsächlich zu Hai Angriffen auf Surfer, Schwimmer und Taucher gekommen ist, so sollte man hier die Verhältnismäßigkeit im Auge behalten.

Weltweit werden pro Jahr rund 80 unprovozierte Haiangriffe auf Menschen gemeldet. Zwischen 5 und 7 davon mit tödlichem Ausgang. Und tatsächlich gehören die Küsten Südafrikas, der USA und Australien zu den am häufigst betroffen.

Im Fall von Australien, hat dies allerdings mit einer der längsten Küstenabschnitten in tropischen Gewässern und unzähligen Stränden zu tun. Zudem halten sich jedes Jahr mehr und mehr Menschen in ihrer Freizeit an Küsten, Stränden und im Meer auf.

Zu den gefürchtetsten Hai Arten zählt sicherlich der „Weiße Hai“ der sich allerdings in etwas kühleren Gewässern wohl fühlt. In Australien kommt er vornehmlich an der Südküste vor.


The „Great White“

Inzwischen werden sogar „Cage-Diving“, in der Nähe von Adelaide angeboten. In sichern „Anti-Hai-Käfigen“ kann man dort tauchen und den weißen Hai beobachten. Natürlich immer vorausgesetzt die Haie sind am entsprechenden Tag vor Ort. Selbst trockenen Fußes kann man die beeindruckenden Tiere, durch „glass bottom boats“ beobachten. Das ist so ungefährlich, dass es während der Tour an Bord kleine Snacks und Getränke gibt.


Riffhaie

Weißspitzen-Riffhai in Exmouth
Weißspitzen-Riffhai in Exmouth

Riffhai (Weiß- und Schwarzspitzen, sowie Grauer Riffhai) kommen, wie der Name schon sagt, vorwiegend an Riffen vor. Da hat Australien einiges zu bieten. Am Great Barrier Reef ist die Chance daher am größten einen Riffhai zu sehen. Aber auch an der Coral Coast, hier besonders am Ningaloo Reef, kann man Riffhaie entdecken.

Wirklich gefährlich ist diese Art kaum, solange sie nicht gereizt oder belästigt wird. Die Tiere sind scheu und ergreifen für gewöhnlich die Flucht, wenn sich ein Mensch nähert. Bei Tauchern gehören „Reef-Sharks“, zu den spektakulären Entdeckungen.

Während eines Australien Urlaubes einem Hai zu begegnen ist die große Ausnahme. Es sei denn man möchte diese faszinierenden Tier unbedingt sehen. Dann hat man bei ein Tauchgang mit einem professionellen Touranbieter, die beste Chance.

Alle anderen, ungewollten Begegnungen sind – wenn natürlich auch nicht zu 100% auszuschließen – nahezu unwahrscheinlich.


Lokale Hinweise beachten

Mehrsprachige Hinweisschilder, Rettungsschwimmer am Strand (Lifeguards on duty) und lokale Kampagnen informieren und schaffen bei Australiern und Besuchern ein Bewusstsein für das richtige Verhalten. Wer den Film „Der weiße Hai“ kennt, weiß was „schlechte Presse“ für einen Küstenort bedeutet.

Australien Gewässer summieren allerdings ein paar blöde Dinge, die zunächst einen suboptimalen Eindruck erwecken. Ganz grob formuliert: Krokodile im Norden, Haie im Süden und vom Norden bis zur Mitte können Quallen gewaltig nerven. Hört sich schlimm an, aber keine Panik….. alles der Reihe nach.


Wie hoch ist das Risiko wirklich?

Es gibt viele Vergleiche wie unwahrscheinlich es ist durch einen Hai angegriffen zu werden. Wer aber sich trotzdem größere Sorgen macht, sollte sich vielleicht einmal vor Augen führen:

  • Die Wahrscheinlichkeit durch einen Blitz getroffen zu werden ist deutlich höher.
  • Verglichen mit einem Haiangriff, ist die Benutzung eines Handys geradezu LEBENSGEFÄHRLICH! In den letzten Jahren steigt die Zahl tödlicher Unfälle kontinuierlich. Zum Beispiel um ein besonderes „Selfie“ zu machen oder um beim Autofahren das Handy zu nutzen.
    Durch Selfies kamen alleine 2017 fast 100 Menschen ums Leben. Viele in Russland und Indien, eine Frau in Neuseeland und ein Mann in Deutschland. Dagegen ist es geradezu sicher im Meer zu schwimmen!
  • Von den verschiedenen Hai Arten, die auch rund um die Küsten Australiens vorkommen, sind die wenigsten gefährlich für den Menschen.

Australische Weisheit?

Wenn dich das alles immer noch beunruhigt und du eigentlich einen wunderschönen Badeurlaub in Australien verbringen wolltest, halte es mit einem Australier der es vor einigen Jahren mal so auf den Punkt brachte:

Mate, if you want to swim in the ocean, go to Thailand

Anders ausgedrückt, bedeutet es eben einfach nur, dass das Baden an australischen Stränden eben anders ist als in der Ostsee 😉

Aktualisiert am: 29.05.2023

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